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„Auf den Eichen wachsen die besten Schinken“

 

Der Eichen-Witwald von Wildenstein /BL

 
Der Eichenhain, Witwald ( = Weidewald) von Wildenstein ist eine der wenigen in dieser Art erhaltenen mittelalterlichen Kulturlandschaften. Das Gebiet, ca. 1 km2 gross, zu 60% aus Offenland und zu 40% aus Wald bestehend, gilt auch als wichtiges Naturschutzgebiet.
Ein Besuch der zum Teil über 500jährigen Eichen ist ein Höhepunkt für alle Natur- und Baumbegeisterten. Viele Menschen kommen immer wieder hierher, sind von dieser Landschaft tief berührt. Die BesucherInnen unterstützen mit ihrem Verhalten, dass der Eichenhain erhalten bleibt. Von November bis Februar ist er frei zugänglich, in der übrigen Zeit sind Sie angehalten, die markierten Wege nicht zu verlassen.

Von Liestal erreichen wir bequem mit dem Bus unseren Ausgangspunkt der Wanderung: die Bushaltestelle „Grosstannen“ an der Strecke Bubendorf – Arboldswil. Ein kurzes Stück auf der Hauptstrasse zurück, biegen wir dann rechts ins Sormattbach-Täli ein und folgen, an der ersten Infotafel vorbei, dem Bach nach aufwärts. Rechts begleitet uns ein Auenwald mit Ahorn, Eschen, Erlen und Pappeln. Dann wird das Tal enger, bald erreichen wir den Wasserfall, in Baselland „Giessen“ genannt. Bemerkenswert ist der Kegel (der Stalagmit) unterhalb des Falls, es sind Ablagerungen des kalkreichen, „harten“ Wassers. Auf dem Kegel, den wir umrunden können, wachsen Algen und Moos. Nach kurzem ansteigendem Weg stehen wir vor dem Schloss Wildenstein. Die Anlage, im 13. Jh. gegründet, gehörte bis 1990 der Basler Familie Vischer, seit 1994 inklusive des Gutsbetriebs dem Kanton Baselland. Das Schloss erlebte v.a. im 17. Jh. wichtige bauliche Veränderungen. Rechts der Burganlage wurde 1853 ein Englischer Landschaftsgarten mit Blutbuchen, Schwarzföhren und Rosskastanien angelegt. Das Schlossbeizli ist jeweils am ersten Wochenende eines Monats geöffnet.
Nach der riesigen Scheune des Gutsbetriebs wandern wir auf der Hochfläche an Obstbäumen vorbei weiter dem Schlossweiher zu und erreichen kurz nachher die ersten Eichen, weiter nach rechts den Eichenhain.

Der Eichen-Witwald zeigt sich uns als lichter Wald, als Park-Landschaft mit frei stehenden riesigen Eichengestalten, die auf offenem Land gepflanzt wurden. Solche Weiden waren früher auch andernorts verbreitet. Aber nur hier ist ein Stück erhalten geblieben. Das Eichenholz war (und ist heute eher wieder) sehr geschätzt, die Rinde lieferte den Rohstoff für die Gerbereien, am bedeutendsten aber war die Eiche als Fruchtbaum. Den Wert der Eichenwälder gab man in „Schweine-Einheiten“ an, d.h. wichtig war die Anzahl der Schweine, die hier geweidet und dick werden konnten. Schon aber im 18. Jh. verlor die Eichelmast an Bedeutung, die Bauern erweiterten ihre Möglichkeiten mit dem Anbau von Rotklee und Kartoffeln. Die alte Dreifelderwirtschaft mit einer Brachzelge wurde aufgegeben und die Eichelmast „unmodern“. Die Eichen wurden allerorten gefällt, sie kamen als Schwellen „ unter die ( Eisenbahn-)Räder“.
Unter den Eichen wächst ein Magerrasen, der heute nicht mehr beweidet, sondern ab Juli gemäht wird. Als Nebenbestand zu den Eichen wachsen Elsbeeren.
Der Eichenhain verdankt seine heutige Gestalt der Pflege durch den Menschen. Nur Eichen mit genügend Freiraum und Licht haben breit ausladende Äste und relativ kurze Stämme, die hier manchmal von dickem Efeu umfangen werden. Wildenstein sehen wir zu jeder Jahreszeit neu: Im Winter erleben wir die unbelaubten erlkönighaft- gespenstischen Eichenriesen ganz anders als z.B. im farbigen Herbstkleid. Das Alter der Bäume ist schwer zu bestimmen, weil alle Bäume innen hohl sind und damit die entscheidenden innersten Jahrringe fehlen. Die älteste Eiche soll aber auf 1488 datiert worden sein.
Alte Eichen mit ihren skurril-lebendigen Formen und z.T. abgestorbenen Stammteilen und Ästen bieten einer Vielzahl von Pflanzen und Tieren eine Lebensmöglichkeit: Schätzungen gehen von 700 bis zu 1000 Arten, die hier vorkommen sollen. Es sind dies Pilze, Flechten (bis 200 Arten), Käfer (mehrere 100 Arten), Wespen, Spinnen, Totholzbewohner wie Borken- und Bockkäfer und natürlich Vögel wie Spechte und der Pirol, und nicht zuletzt –Nomen est omen- das Eichhörnchen.

Am südöstlichen Rand des Hains befinden sich zwei Feuerstellen. Wir wählen dann den Weg weiter zurück zum Schlossweiher und kommen am Weg nochmals an uralten Eichen vorbei. Vor der Schlossanlage entscheiden wir uns für den nach rechts abzweigenden Wanderweg zurück nach Bubendorf. Dort erreichen wir den Bus nach Liestal.


Wie hin?
mit dem Bus von Liestal über Bubendorf nach Grosstannen (-Arboldswil) Linie 50.071;
Variante mit Bus 50.070 von Liestal bis Bubendorf Industrie Süd, dann zu Fuss nach Wildenstein, leider ein Stück entlang der Hauptstrasse.

Wie weiter?
mit dem Bus von Bubendorf Steingasse zurück nach Liestal Linie 50.070

Wie lange?
Bushaltestelle Grosstannen, 417 m ü.M. – Schloss Wildenstein, 507 m ü.M. – Eichen- Witwald , 524 m ü.M. 40 Min.
Bei der Variante Bubendorf Industrie Süd 10 Min. länger.
Eichen-Witwald – Schloss Wildenstein – Bushaltestelle Bubendorf Steingasse, 380 m ü.M. 50 Min.


Stellen Sie sich vor: Als die ältesten Eichen auf Wildenstein zu wachsen begannen, war Kolumbus auf seiner Santa Maria noch nicht westwärts unterwegs. Wenn das kein Grund ist, diese Monumente zu besuchen!

Quelle:
Roland Lüthi, Wildenstein, Exkursionsführer durch Naturschutzgebiete des Kantons Basel-Landschaft, Heft 3, Verlag des Kantons Basel-Landschaft, 2004

Kartenmaterial:
LK 1: 25 000, Sissach , Nr. 1068
LK 1: 25 000, Hauenstein, Nr. 1088
 

 
 












 
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